„Ein Heiliger werden“

„Entschuldigen Sie, möchten Sie ein Heiliger werden?“

Wie würden Sie auf eine solche Frage reagieren? Scheint es doch nicht sehr spannend zu sein, als Heiliger durchs Leben zu gehen und es passt auch nicht so recht in unsere Zeit. Menschen, die sich besonders um den Glauben verdient gemacht haben, die sich eingesetzt haben für andere —- gut das mag es mal gegeben haben, aber heute findet man so etwas selten. Heute denkt jeer lieber an sich, um andere sich zu kümmern ist nicht angesagt.

Wenn wir in diesem Monat das Fest Allerheiligen feiern, so werden wir einmal mehr daran erinnert, an Menschen, die lange vor uns gelebt haben, die sich und ihr Leben eingebracht haben für den Glauben. Und über den Tod hinaus können sie uns so Vorbild und Richtschnur sein. Auffällig ist für mich, dass die großen Heiligen alles ziemlich bodenständige Menschen gewesen sind. Menschen, die  zu ihrer Zeit das Rechte getan haben und sich eingesetzt haben für den christlichen Glauben. Ohne dabei auf ihre Person zu achten. Die sich nicht unbedingt in den Vordergrund gedrängt haben sondern auf ihrem Platz den Glauben in die Tat umgesetzt haben.

Für uns heute ist es wohl treffend formuliert  mit den Worten der Schriftstellerin Hildegard Nies: „Heilige- vielleicht laufen sie mit einer Werkzeugtasche durch Werkshallen, sitzen in Büros und Behörden, arbeiten in Op´s und Seniorenheimen, kümmern sich um kranke Nachbarn und grüßen den Bettler an der Straße.
Heilige sind vielleicht heute gerade die, die sich denen zuwenden, die sonst nicht beachtet werden. Vielleicht sind es die, die selten „Ich“ sagen und häufig Liebe tun!“

In diesem Sinne können wir alle Heilige werden!

Vikar Michael Prokschi
Frankenwinheim

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