Siegfried Weber, Militärpfarrer, Vorsitzender von Glaube und Heimat




Siegfried Weber,
Militärpfarrer,
Vorsitzender von
Glaube und Heimat


Liebe Leserinnen und Leser,

Siegfried Weber, Militärpfarrer, Vorsitzender von Glaube und Heimat




Siegfried Weber,
Militärpfarrer,
Vorsitzender von
Glaube und Heimat


Liebe Leserinnen und Leser,
Jetzt ist sie wieder da, die stille Zeit, Advent! – Wirklich? Der Kalender des Kirchenjahres ist da eindeutig, die Realität in unserer Gesellschaft zeigt ein anderes Bild. Mir scheint es so, dass der Advent eher ausfällt, denn wo wird von ihm noch gesprochen, geschweige denn, wo wird er noch als Zeit begangen? „Vorweihnachtszeit“, „Weihnachtsfeiern“, „Weihnachtsmärkte“…, solche Begriffe prägen die so genannte stille Zeit. Diese Feststellung kann man einerseits beklagen und dann eben doch mitmachen, weil es halt alle so tun. Die andere Möglichkeit heißt ganz bewusst als Christ leben und diese Zeit nutzen. Denn eines ist gewiss, so sehr der Kommerz sich diese Zeit zu Eigen macht, die alten Sehnsüchte der Menschen sind immer noch vorhanden.

Gerade im zurückliegenden Jahr, wo vermeintliche Sicherheiten mit der Bankenkrise weggebrochen sind, wo Zukunftsperspektiven, von der Angst um den Arbeitsplatz begleitet sind, wo die Gefahr vor neuen weltweit wütenden Seuchen ständig zunimmt, wo habgierige Manager sich nicht zu schade sind, selbst in der von ihnen mit zu verantwortenden Krise wahnwitzige Bonuszahlungen einzufordern und gleichzeitig andere wegen Geringfügigkeiten entlassen werden, wo ein Staatsmann mit wirren Forderungen Europa an der Nase herumführt, wir 20 Jahre seit dem friedlichen Fall der Berliner Mauer feiern und gleichzeitig der Frieden in der Welt auf tönernen Füßen steht, Afghanistan, der Irak und der Konflikt um Atomwaffen machen das beispielhaft deutlich.

Ja, wir brauchen sie mehr denn je, diese stille Zeit, Advent, um bereit zu werden für Gottes Ankunft in der Welt. Die alttestamentlichen Lesungen führen uns die Sehnsucht der Menschen nach Heil und Leben, mitten in einer Welt des Unheils und des Todes, vor Augen. Dabei geht es nicht um eine rein geistige Erlösung oder eine Vertröstung auf irgendwann. Die Botschaft der Erlösung beginnt in und mit der Welt im menschlichen Fleisch. So heißt es bei Jesaja „Die Herrlichkeit des Herrn wird offenbar und alles Fleisch wird sehen…“. Wer auf Jesu Menschwerdung schaut, der sieht in diesem Jesus aus Fleisch und Blut Gottes Angesicht. Gott hat die Welt ob der scheinbaren Schlechtigkeit nicht verlassen, sondern er will sie in der Ankunft seines Sohnes geradezu durchdringen. Aber eines gilt heute wie vor 2000 Jahren: Gott kommt in der Stille, im Gebet, aus einer inneren Beziehung beginnt der Mensch Gott zu erahnen. Maria steht dafür beispielhaft. Gott zwingt nicht, er tritt in einen Dialog, er hört und redet. Das geht nicht im Lärm und der Hektik des Alltags, und wo die Schatten düsterer Nachrichten das Leben ängstigen, ebenso wenig begegnen wir Gott in der Flucht in eine selbst gebastelte Seligkeit, welche die Augen vor der Welt verschließt.

Liebe Leserinnen und Leser, die Tage des christlichen Advents bieten vielfältige Möglichkeiten, uns auf die Ankunft Gottes im persönlichen Leben und in der Folge in der Welt vorzubereiten, ohne das Fest vorwegzunehmen. Die biblischen Gestalten eines Propheten Jesaja, Johannes des Täufers und Maria bilden hier den Schlüssel. Auch alte Traditionen, wie das Schneiden der Barbarazweige, das Frauentragen, das Rosenkranzgebet, gemeinsames basteln und singen, aber auch Zeiten des Schweigens und Hörens, sind dazu eine Hilfe. Gerade das Angelusgebet will uns helfen, da es hinführt in den Dialog Gottes mit Maria im Hören und Antworten und dann einmündet in die Weihnachtsgeschichte des Johannesevangeliums: „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt“.

Kann ich so die Welt zum besseren verändern? Alleine werde ich nichts bewirken, aber Gott kommt ja nicht zu mir allein, allen Menschen guten Willens will er Frieden bringen, einen Frieden, den die Welt sich selbst nicht machen kann. Heil sollen die Menschen erfahren, im hier und heute, Heil das aus Gottes Heiligkeit aufstrahlt.

Ich wünsche uns allen einen guten Advent, Mut zur Stille und zum Hören, verbunden dann mit der Erfahrung an Weihnachten, dass Gott auch heute einen Weg zu den Menschen finden will und auch in meinem „Fleisch“ Mensch wird und so in der Welt ankommt und wirken kann.

Euer Siegfried Weber, Vorsitzender

Ich möchte schließen mit einem Text von  Gisela Baltes:

Advent
sei wachsam!
warte!

auf wen?
auf was?
wie lange?

warte,
dass er kommt!
wird er kommen?
wann wird er kommen?
wie wird er kommen?

warte!
er wird kommen.

arm.
einsam.
unbemerkt.

er wird kommen.
warte!

sehnsüchtig,
geduldig,
bereit.

erwarte ihn!
er wartet auf dich.

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Siegfried Weber, Militärpfarrer, Vorsitzender von Glaube und Heimat




Siegfried Weber,
Militärpfarrer,
Vorsitzender von
Glaube und Heimat


Liebe Leserinnen und Leser,
Jetzt ist sie wieder da, die stille Zeit, Advent! – Wirklich? Der Kalender des Kirchenjahres ist da eindeutig, die Realität in unserer Gesellschaft zeigt ein anderes Bild. Mir scheint es so, dass der Advent eher ausfällt, denn wo wird von ihm noch gesprochen, geschweige denn, wo wird er noch als Zeit begangen? „Vorweihnachtszeit“, „Weihnachtsfeiern“, „Weihnachtsmärkte“…, solche Begriffe prägen die so genannte stille Zeit. Diese Feststellung kann man einerseits beklagen und dann eben doch mitmachen, weil es halt alle so tun. Die andere Möglichkeit heißt ganz bewusst als Christ leben und diese Zeit nutzen. Denn eines ist gewiss, so sehr der Kommerz sich diese Zeit zu Eigen macht, die alten Sehnsüchte der Menschen sind immer noch vorhanden.

Gerade im zurückliegenden Jahr, wo vermeintliche Sicherheiten mit der Bankenkrise weggebrochen sind, wo Zukunftsperspektiven, von der Angst um den Arbeitsplatz begleitet sind, wo die Gefahr vor neuen weltweit wütenden Seuchen ständig zunimmt, wo habgierige Manager sich nicht zu schade sind, selbst in der von ihnen mit zu verantwortenden Krise wahnwitzige Bonuszahlungen einzufordern und gleichzeitig andere wegen Geringfügigkeiten entlassen werden, wo ein Staatsmann mit wirren Forderungen Europa an der Nase herumführt, wir 20 Jahre seit dem friedlichen Fall der Berliner Mauer feiern und gleichzeitig der Frieden in der Welt auf tönernen Füßen steht, Afghanistan, der Irak und der Konflikt um Atomwaffen machen das beispielhaft deutlich.

Ja, wir brauchen sie mehr denn je, diese stille Zeit, Advent, um bereit zu werden für Gottes Ankunft in der Welt. Die alttestamentlichen Lesungen führen uns die Sehnsucht der Menschen nach Heil und Leben, mitten in einer Welt des Unheils und des Todes, vor Augen. Dabei geht es nicht um eine rein geistige Erlösung oder eine Vertröstung auf irgendwann. Die Botschaft der Erlösung beginnt in und mit der Welt im menschlichen Fleisch. So heißt es bei Jesaja „Die Herrlichkeit des Herrn wird offenbar und alles Fleisch wird sehen…“. Wer auf Jesu Menschwerdung schaut, der sieht in diesem Jesus aus Fleisch und Blut Gottes Angesicht. Gott hat die Welt ob der scheinbaren Schlechtigkeit nicht verlassen, sondern er will sie in der Ankunft seines Sohnes geradezu durchdringen. Aber eines gilt heute wie vor 2000 Jahren: Gott kommt in der Stille, im Gebet, aus einer inneren Beziehung beginnt der Mensch Gott zu erahnen. Maria steht dafür beispielhaft. Gott zwingt nicht, er tritt in einen Dialog, er hört und redet. Das geht nicht im Lärm und der Hektik des Alltags, und wo die Schatten düsterer Nachrichten das Leben ängstigen, ebenso wenig begegnen wir Gott in der Flucht in eine selbst gebastelte Seligkeit, welche die Augen vor der Welt verschließt.

Liebe Leserinnen und Leser, die Tage des christlichen Advents bieten vielfältige Möglichkeiten, uns auf die Ankunft Gottes im persönlichen Leben und in der Folge in der Welt vorzubereiten, ohne das Fest vorwegzunehmen. Die biblischen Gestalten eines Propheten Jesaja, Johannes des Täufers und Maria bilden hier den Schlüssel. Auch alte Traditionen, wie das Schneiden der Barbarazweige, das Frauentragen, das Rosenkranzgebet, gemeinsames basteln und singen, aber auch Zeiten des Schweigens und Hörens, sind dazu eine Hilfe. Gerade das Angelusgebet will uns helfen, da es hinführt in den Dialog Gottes mit Maria im Hören und Antworten und dann einmündet in die Weihnachtsgeschichte des Johannesevangeliums: „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt“.

Kann ich so die Welt zum besseren verändern? Alleine werde ich nichts bewirken, aber Gott kommt ja nicht zu mir allein, allen Menschen guten Willens will er Frieden bringen, einen Frieden, den die Welt sich selbst nicht machen kann. Heil sollen die Menschen erfahren, im hier und heute, Heil das aus Gottes Heiligkeit aufstrahlt.

Ich wünsche uns allen einen guten Advent, Mut zur Stille und zum Hören, verbunden dann mit der Erfahrung an Weihnachten, dass Gott auch heute einen Weg zu den Menschen finden will und auch in meinem „Fleisch“ Mensch wird und so in der Welt ankommt und wirken kann.

Euer Siegfried Weber, Vorsitzender

Ich möchte schließen mit einem Text von  Gisela Baltes:

Advent
sei wachsam!
warte!

auf wen?
auf was?
wie lange?

warte,
dass er kommt!
wird er kommen?
wann wird er kommen?
wie wird er kommen?

warte!
er wird kommen.

arm.
einsam.
unbemerkt.

er wird kommen.
warte!

sehnsüchtig,
geduldig,
bereit.

erwarte ihn!
er wartet auf dich.

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Siegfried Weber, Militärpfarrer, Vorsitzender von Glaube und Heimat




Siegfried Weber,
Militärpfarrer,
Vorsitzender von
Glaube und Heimat


Liebe Leserinnen und Leser,
Jetzt ist sie wieder da, die stille Zeit, Advent! – Wirklich? Der Kalender des Kirchenjahres ist da eindeutig, die Realität in unserer Gesellschaft zeigt ein anderes Bild. Mir scheint es so, dass der Advent eher ausfällt, denn wo wird von ihm noch gesprochen, geschweige denn, wo wird er noch als Zeit begangen? „Vorweihnachtszeit“, „Weihnachtsfeiern“, „Weihnachtsmärkte“…, solche Begriffe prägen die so genannte stille Zeit. Diese Feststellung kann man einerseits beklagen und dann eben doch mitmachen, weil es halt alle so tun. Die andere Möglichkeit heißt ganz bewusst als Christ leben und diese Zeit nutzen. Denn eines ist gewiss, so sehr der Kommerz sich diese Zeit zu Eigen macht, die alten Sehnsüchte der Menschen sind immer noch vorhanden.

Gerade im zurückliegenden Jahr, wo vermeintliche Sicherheiten mit der Bankenkrise weggebrochen sind, wo Zukunftsperspektiven, von der Angst um den Arbeitsplatz begleitet sind, wo die Gefahr vor neuen weltweit wütenden Seuchen ständig zunimmt, wo habgierige Manager sich nicht zu schade sind, selbst in der von ihnen mit zu verantwortenden Krise wahnwitzige Bonuszahlungen einzufordern und gleichzeitig andere wegen Geringfügigkeiten entlassen werden, wo ein Staatsmann mit wirren Forderungen Europa an der Nase herumführt, wir 20 Jahre seit dem friedlichen Fall der Berliner Mauer feiern und gleichzeitig der Frieden in der Welt auf tönernen Füßen steht, Afghanistan, der Irak und der Konflikt um Atomwaffen machen das beispielhaft deutlich.

Ja, wir brauchen sie mehr denn je, diese stille Zeit, Advent, um bereit zu werden für Gottes Ankunft in der Welt. Die alttestamentlichen Lesungen führen uns die Sehnsucht der Menschen nach Heil und Leben, mitten in einer Welt des Unheils und des Todes, vor Augen. Dabei geht es nicht um eine rein geistige Erlösung oder eine Vertröstung auf irgendwann. Die Botschaft der Erlösung beginnt in und mit der Welt im menschlichen Fleisch. So heißt es bei Jesaja „Die Herrlichkeit des Herrn wird offenbar und alles Fleisch wird sehen…“. Wer auf Jesu Menschwerdung schaut, der sieht in diesem Jesus aus Fleisch und Blut Gottes Angesicht. Gott hat die Welt ob der scheinbaren Schlechtigkeit nicht verlassen, sondern er will sie in der Ankunft seines Sohnes geradezu durchdringen. Aber eines gilt heute wie vor 2000 Jahren: Gott kommt in der Stille, im Gebet, aus einer inneren Beziehung beginnt der Mensch Gott zu erahnen. Maria steht dafür beispielhaft. Gott zwingt nicht, er tritt in einen Dialog, er hört und redet. Das geht nicht im Lärm und der Hektik des Alltags, und wo die Schatten düsterer Nachrichten das Leben ängstigen, ebenso wenig begegnen wir Gott in der Flucht in eine selbst gebastelte Seligkeit, welche die Augen vor der Welt verschließt.

Liebe Leserinnen und Leser, die Tage des christlichen Advents bieten vielfältige Möglichkeiten, uns auf die Ankunft Gottes im persönlichen Leben und in der Folge in der Welt vorzubereiten, ohne das Fest vorwegzunehmen. Die biblischen Gestalten eines Propheten Jesaja, Johannes des Täufers und Maria bilden hier den Schlüssel. Auch alte Traditionen, wie das Schneiden der Barbarazweige, das Frauentragen, das Rosenkranzgebet, gemeinsames basteln und singen, aber auch Zeiten des Schweigens und Hörens, sind dazu eine Hilfe. Gerade das Angelusgebet will uns helfen, da es hinführt in den Dialog Gottes mit Maria im Hören und Antworten und dann einmündet in die Weihnachtsgeschichte des Johannesevangeliums: „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt“.

Kann ich so die Welt zum besseren verändern? Alleine werde ich nichts bewirken, aber Gott kommt ja nicht zu mir allein, allen Menschen guten Willens will er Frieden bringen, einen Frieden, den die Welt sich selbst nicht machen kann. Heil sollen die Menschen erfahren, im hier und heute, Heil das aus Gottes Heiligkeit aufstrahlt.

Ich wünsche uns allen einen guten Advent, Mut zur Stille und zum Hören, verbunden dann mit der Erfahrung an Weihnachten, dass Gott auch heute einen Weg zu den Menschen finden will und auch in meinem „Fleisch“ Mensch wird und so in der Welt ankommt und wirken kann.

Euer Siegfried Weber, Vorsitzender

Ich möchte schließen mit einem Text von  Gisela Baltes:

Advent
sei wachsam!
warte!

auf wen?
auf was?
wie lange?

warte,
dass er kommt!
wird er kommen?
wann wird er kommen?
wie wird er kommen?

warte!
er wird kommen.

arm.
einsam.
unbemerkt.

er wird kommen.
warte!

sehnsüchtig,
geduldig,
bereit.

erwarte ihn!
er wartet auf dich.

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Gerade im zurückliegenden Jahr, wo vermeintliche Sicherheiten mit der Bankenkrise weggebrochen sind, wo Zukunftsperspektiven, von der Angst um den Arbeitsplatz begleitet sind, wo die Gefahr vor neuen weltweit wütenden Seuchen ständig zunimmt, wo habgierige Manager sich nicht zu schade sind, selbst in der von ihnen mit zu verantwortenden Krise wahnwitzige Bonuszahlungen einzufordern und gleichzeitig andere wegen Geringfügigkeiten entlassen werden, wo ein Staatsmann mit wirren Forderungen Europa an der Nase herumführt, wir 20 Jahre seit dem friedlichen Fall der Berliner Mauer feiern und gleichzeitig der Frieden in der Welt auf tönernen Füßen steht, Afghanistan, der Irak und der Konflikt um Atomwaffen machen das beispielhaft deutlich.

Ja, wir brauchen sie mehr denn je, diese stille Zeit, Advent, um bereit zu werden für Gottes Ankunft in der Welt. Die alttestamentlichen Lesungen führen uns die Sehnsucht der Menschen nach Heil und Leben, mitten in einer Welt des Unheils und des Todes, vor Augen. Dabei geht es nicht um eine rein geistige Erlösung oder eine Vertröstung auf irgendwann. Die Botschaft der Erlösung beginnt in und mit der Welt im menschlichen Fleisch. So heißt es bei Jesaja „Die Herrlichkeit des Herrn wird offenbar und alles Fleisch wird sehen…“. Wer auf Jesu Menschwerdung schaut, der sieht in diesem Jesus aus Fleisch und Blut Gottes Angesicht. Gott hat die Welt ob der scheinbaren Schlechtigkeit nicht verlassen, sondern er will sie in der Ankunft seines Sohnes geradezu durchdringen. Aber eines gilt heute wie vor 2000 Jahren: Gott kommt in der Stille, im Gebet, aus einer inneren Beziehung beginnt der Mensch Gott zu erahnen. Maria steht dafür beispielhaft. Gott zwingt nicht, er tritt in einen Dialog, er hört und redet. Das geht nicht im Lärm und der Hektik des Alltags, und wo die Schatten düsterer Nachrichten das Leben ängstigen, ebenso wenig begegnen wir Gott in der Flucht in eine selbst gebastelte Seligkeit, welche die Augen vor der Welt verschließt.

Liebe Leserinnen und Leser, die Tage des christlichen Advents bieten vielfältige Möglichkeiten, uns auf die Ankunft Gottes im persönlichen Leben und in der Folge in der Welt vorzubereiten, ohne das Fest vorwegzunehmen. Die biblischen Gestalten eines Propheten Jesaja, Johannes des Täufers und Maria bilden hier den Schlüssel. Auch alte Traditionen, wie das Schneiden der Barbarazweige, das Frauentragen, das Rosenkranzgebet, gemeinsames basteln und singen, aber auch Zeiten des Schweigens und Hörens, sind dazu eine Hilfe. Gerade das Angelusgebet will uns helfen, da es hinführt in den Dialog Gottes mit Maria im Hören und Antworten und dann einmündet in die Weihnachtsgeschichte des Johannesevangeliums: „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt“.

Kann ich so die Welt zum besseren verändern? Alleine werde ich nichts bewirken, aber Gott kommt ja nicht zu mir allein, allen Menschen guten Willens will er Frieden bringen, einen Frieden, den die Welt sich selbst nicht machen kann. Heil sollen die Menschen erfahren, im hier und heute, Heil das aus Gottes Heiligkeit aufstrahlt.

Ich wünsche uns allen einen guten Advent, Mut zur Stille und zum Hören, verbunden dann mit der Erfahrung an Weihnachten, dass Gott auch heute einen Weg zu den Menschen finden will und auch in meinem „Fleisch“ Mensch wird und so in der Welt ankommt und wirken kann.

Euer Siegfried Weber, Vorsitzender

Ich möchte schließen mit einem Text von  Gisela Baltes:

Advent
sei wachsam!
warte!

auf wen?
auf was?
wie lange?

warte,
dass er kommt!
wird er kommen?
wann wird er kommen?
wie wird er kommen?

warte!
er wird kommen.

arm.
einsam.
unbemerkt.

er wird kommen.
warte!

sehnsüchtig,
geduldig,
bereit.

erwarte ihn!
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